Beschreibung:
Er ist von unerschütterlicher Tapferkeit bei der Bewachung und der Verteidigung der ihm anvertrauten Viehherde, seines Besitzes und des Hauses seiner Herren. Er greift lautlos und verwegen an. Er betrachtet sein Revier als ihm gehörend, in dem er kein fremdes Lebewesen duldet. Seine Grundhaltung ist misstrauisch. Tagsüber liegt er gerne so, dass er sein Areal kontrollieren kann. Während der Nacht ist er ständig in Bewegung.
Details
- Auskunft: AHHC Zuchtwartin
3.09.2000 / DE FCI - Standard Nr. 53
ÜBERSETZUNG : Frau Agnes Czékli / Offizielle Originalsprache (EN). URSPRUNG : Ungarn.
DATUM DER PUBLIKATION DES GÜLTIGEN
OFFIZIELLEN STANDARDS : 06. 04. 2000.
VERWENDUNG : Hirtenhund.
KLASSIFIKATION FCI: Gruppe 1 Hüte- und Treibhunde (ausgenommen Schweizer
Sennenhunde).
Sektion 1 Schäferhunde.
Ohne Arbeitsprüfung.
KURZER GESCHICHTLICHER ABRISS : Der Komondor ist
eine alteingesessene ungarische Hirtenhundrasse asiatischen
Ursprungs. Seine ursprünglichen Vorfahren kamen aller
Wahrscheinlichkeit nach mit den wandernden, als Nomaden von der
Viehzucht lebenden Altmagyaren ins Karpatenbecken.
ALLGEMEINES ERSCHEINUNGSBILD :
Der Komondor ist
gross gewachsen und kräftig gebaut. Die gewinnende äussere
Erscheinung und die würdevolle Haltung wecken im Beobachter
Ehrfurcht, eventuell auch Angst. Er ist von Natur nicht
einschmeichelnd. Der robuste Körper ist mit verfilztem, zottigem,
durchwegs dichtem, langem Haar bedeckt. Der Körper bildet von der
Seite gesehen ein vom Quadrat geringfügig abweichendes, liegendes
Rechteck. Der dicht behaarte Kopf überragt den Körper. Die Rute
wird hängend getragen, wobei das Rutenende nahezu zur
Horizontalen aufgebogen ist. Das Haarkleid ist elfenbeinfarben.
WICHTIGE PROPORTIONEN :
· Die Körperlänge übertrifft die Widerristhöhe geringfügig.
· Die Brustkorbtiefe entspricht in etwa de Hälfte der Widerristhöhe.
· Der Fang ist etwas kürzer als die Hälfte der Kopflänge.
VERHALTEN / CHARAKTER (WESEN):
Er ist von
unerschütterlicher Tapferkeit bei der Bewachung und der
Verteidigung der ihm anvertrauten Viehherde, seines Besitzes und
des Hauses seiner Herren. Er greift lautlos und verwegen an. Er
betrachtet sein Revier als ihm gehörend, in dem er kein fremdes
Lebewesen duldet. Seine Grundhaltung ist misstrauisch. Tagsüber
liegt er gerne so, dass er sein Areal kontrollieren kann. Während der
Nacht ist er ständig in Bewegung.
KOPF : Breit, in guter Proportion zum Körper. Auch die dichte,
schirmförmige Behaarung macht ihn nicht disproportioniert.
OBERKOPF :
Schädel: Gewölbt. Die Augenbrauenbogen sind gut entwickelt.
Stopp: Gut ausgebildet, aber nicht zu steil.
GESICHTSSCHÄDEL :
Nasenschwamm: Er ist gerade und stumpf geschnitten, schwarz.
Fang: Nicht spitz zulaufend. Nasenrücken gerade.
Lefzen : Schwarz. Sie sind fest am Gebiss und den Kieferknochen
anliegend; Maulwinkel gefranst.
Kiefer / Zähne: Kiefer sehr üppig bemuskelt, kräftig und mächtig;
regelmässiges und der Zahnformel entsprechend vollzahniges
Scherengebiss.
Backen : Breit und mittellang.
Augen: Horizontal eingesetzt, dunkelbraun. Die schwarzen
Augenlidränder liegen dem Augapfel fest an.
Ohren: Am gewölbten Schädel mittelhoch angesetzt; sie sind direkt
und eindeutig hängend und zeigen eine V- oder U-Form. Die Ohren
werden weder bei Aufmerksamkeit noch beim Angriff angehoben.
HALS: Sehr gut bemuskelt. Er bildet mit der Horizontalen einen
Winkel von 35°. In der Ruhe und in friedlicher Situation wird er fast
in der Fortsetzung der Rückenlinie getragen. Er ist eher kurz als
mittellang. Ohne Wamme und ohne Halskrause.
KÖRPER :
Obere Profillinie: Die Körperteile, welche die Oberlinie bilden, sind
breit und reichlich bemuskelt.
Widerrist: Genügend lang, vorne ausgeprägt.
Rücken : Kurz.
Lenden : Mittellang.
Kruppe: Breit, mittellang, leicht abfallend.
Brust: Breit und kräftig bemuskelt. Brustkorb : mitteltief, breit, lang.
Untere Profillinie und Bauch: Leicht aufgezogen.
RUTE : Tief angesetzt, eindeutig hängend; das Rutenende zeigt eine
leichte Krümmung nahezu zur Horizontalen. Es ist erwünscht, dass
die Rute bis zum Sprunggelenk reicht. Im Zustand der Erregung hebt
der Hund die Rute höchstens bis zur Höhe der Rückenlinie an.
GLIEDMASSEN
VORDERHAND:
Allgemeines: Die Beurteilung der Gliedmassen wird in grossem
Masse durch das lange, zottige Haarkleid beeinträchtigt. Die
Vorderläufe sind säulenartig und, von vorne und von der Seite
gesehen, gerade, parallel und senkrecht. Die Brust ist breit, was zu
weit voneinander entfernten, stämmigen und frei beweglichen
Gliedmassen führt. Die Gliedmassen sind fest mit dem Körper
verbunden. Die Knochensubstanz ist kräftig und mächtig. Die
Gelenke sind voluminös.
Schulter: Die Schulterblätter sind mässig schräg liegend. Die
Schulterblattspitzen befinden sich vertikal über dem tiefsten Punkt
der Brust.
Vorderpfoten: Gross, stramm, mit eng anliegenden Zehen. Die
Ballen sind schiefergrau, voll und gut gepolstert. Die Krallen sind
grau.
HINTERHAND:
Allgemeines: Die Stellung der hinteren Gliedmassen unterstützt den
Körper mit mässigen Winkelungen. In der Fortsetzung der
mittellangen Kruppe sind breite und stark bemuskelte Gliedmassen
erwünscht.
Oberschenkel: Kräftig bemuskelt, umfangreich.
Hinterpfoten : Länger als die Vorderpfoten, sonst gleich. Afterkrallen
sind zu entfernen.
GANGWERK: Bewegung leicht, frei und gemessen. Der Schritt ist
weit und raumgreifend.
HAUT: Die Haut enthält viel Pigment und ist schiefergrau. Es ist
vorteilhaft, wenn Zahnfleisch und Gaumen auch dunkel pigmentiert
sind. Exemplare mit verminderter Pigmentierung und rosafarbener
Haut sind nicht erwünscht.
HAARKLEID
Haar: Der ganze Körper ist mit langem Haar bedeckt. Das Haarkleid
besteht aus einem derberen Deckhaar und feinerer Unterwolle. Der
Charakter des Haarkleides ist durch das Verhältnis des Deckhaars
zur Unterwolle bestimmt. Das zottige, zur Verfilzung neigende
Haarkleid ist eine Grundforderung. Ein gleich dichtes, gewelltes,
verschnürtes Haarkleid kommt aber auch vor. Die kleineren
Haarbüschel sind wenig oder nicht filzig. Die Länge des Haarkleides
ist an der Kruppe, in der Lendengegend und an der Hinterseite der
Oberschenkel am längsten (mindestens 20 - 27 cm), am Rücken,
seitlich an der Brust und in der Schulterblattgegend mittellang
(mindestens 15 - 22 cm), an den Backen, Augenbrauenbogen, auf der
Höhe des Kopfes, an den Ohren, am Hals und an den Gliedmassen
kürzer (10 - 18 cm), an den Lefzen und unten an den Gliedmassen
am kürzesten (9 - 11 cm). Weder ausgekämmte noch völlig
ungepflegte Haare sind erwünscht.
Farbe : Elfenbeinfarben.
GRÖSSE UND GEWICHT :
Widerristhöhe : Rüden : mindestens 70 cm.
Hündinnen : mindestens 65 cm.
Gewicht : Rüden : 50 - 60 kg.
Hüdinnen : 40 - 50 kg.
Die Rasse zeigt wenige Typfehler und ist in grossem Masse
homogen, da sie von früher her immer mit dem gleichen Zuchtziel
gezüchtet wurde.
FEHLER: Jede Abweichung von den vorgenannten Punkten muss
als Fehler angesehen werden, dessen Bewertung in genauem
Verhältnis zum Grad der Abweichung stehen sollte und dessen
Einfluss auf die Gesundheit und das Wohlbefinden des Hundes zu
beachten ist.
Insbesondere :
· Mangelhafte Pigmentierung an Nasenschwamm, Augen und
Lidrändern.
· Lose Augenlider.
· Ringelrute.
DISQUALIFIZIERENDE FEHLER :
· Aggressiv oder ängstlich.
· Hunde, die deutlich physische Abnormalitäten oder
Verhaltensstörungen aufweisen, müssen disqualifiziert
werden.
· Schlaffer, muskelarmer Körperbau.
· Vorbiss, Rückbiss, Kreuzgebiss.
· Entropium, Ektropium.
· Aufrecht stehende, leichte Ohren.
· Kurze Rute (3 cm über dem Sprunggelenk).
· Schwere Gliedmassen und Bewegungsfehler.
· Anders farbiges Haarkleid; mehrfarbiges Haarkleid.
· Von der unteren im Standard festgesetzten Grösse
abweichend.
N.B.
· Rüden müssen zwei offensichtlich normal entwickelte Hoden
aufweisen, die sich vollständig im Hodensack befinden.
· Zur Zucht sollen ausschließlich funktional und klinisch
gesunde, rassetypische Hunde verwendet werden.